Weitreichende Forschung- und Entwicklungsleistungen zur Carbonbetonbauweise
Technischen Schutzrechten kommen im Rahmen der Forschung und Entwicklung eine besondere Bedeutung zu. Neben der originären Schutzfunktion auf eine Erfindung dienen sie als Kompetenzausweis des jeweiligen Unternehmens. Weiterhin steht die Anmeldung von Patenten in einem positiven Zusammenhang mit der Produktivität eines Forschers und Entwicklers. Auf Grundlage einer Patentrecherche durch das Patentinformationszentrum Dresden (PIZ Dresden) gewährt die Abbildung A einen beispielhaften Einblick zum Aufkommen von Patentfamilien zur Carbonbetonbauweise im Bereich der nichtmetallischen Bewehrung des Bauwesens (IPC E04C-0507).
An dieser Stelle sei angemerkt, dass aus einzelnen Prioritäten von Patentfamilien über die Zeit auch mehrere Patente hervorgehen können. Seit 2000 herrscht für den deutschen Schutzraum ein kontinuierlicher Anstieg von patentbezogenen Aktivitäten. Die meisten Prioritäten von Patentfamilien sind in diesem Fall in der Bundesrepublik Deutschland (52) zu verzeichnen. Auf dem zweiten Rang folgen die Ansprüche internationaler WO-Schriften (20), gefolgt von den Prioritäten von Patentfamilien der europäischen EP-Schriften (10). In Hinblick auf das nationale Aufkommen von Patentfamilien auf der europäischen Ebene (exklusiv dem deutschen Schutzraum) resultieren die meisten Prioritäten von Patentfamilien aus den Ansprüchen internationaler WO-Schriften (36) und europäischer EP-Schriften (24). Auf dem Rang drei befindet sich die Bundesrepublik Deutschland (13). Auf der internationalen Ebene sind die Prioritäten von Patentfamilien aus den Ansprüchen aus China (164) am häufigsten vertreten. Am zweitmeisten kommen die Prioritäten aus Südkorea (108) vor, wogegen sich die Bundesrepublik Deutschland (13) im internationalen Vergleich der führenden Industrienationen auf dem siebten Rang behaupten kann.
Abbildung A: Anzahl der Patentfamilien nach Veröffentlichungsjahr (IPC E04C-0507; deutschland-, europa- und weltweit) ab dem Jahr 2002; Suchbegriffe zur „Carbonbetonbauweise“; Stand Januar 2023
Abbildung B: Entwicklung der Publikationen in Abhängigkeit der Regionen und Staaten ab dem Jahr 2000; Suchbegriffe zur „Carbonbetonbauweise“; Stand Januar 2023
Artikel aus Fachzeitschriften, Fachbüchern und ähnlichen bilden den eigenen Wissensstand in Zusammenhang mit dem aktuellen Stand der Technik ab und erlauben es, sich mit der zu bearbeitenden Problemstellung auseinanderzusetzen. So sind allein über die beiden renommierten Zitationsdatenbanken Scopus und Web of Science seit dem Jahr 2000 über 58.000 bzw. 43.000 Fachartikel zur Carbonbetonbauweise veröffentlicht worden. Im Falle eines internationalen Vergleiches ist zu erkennen, dass bisher insbesondere die Staaten der Europäischen Union und aus Süd-Ost-Zentral Asien einen großen wissenschaftlichen Beitrag zur Carbonbetonbauweise geleistet haben. Diese zwei Regionen stellen somit mehr als vier Fünftel dieser international fachlich anerkannten Artikel. Auf der Ebene der Staaten hat die Bundesrepublik Deutschland jeweils die fünfthöchste Anzahl an Fachartikeln vorzuweisen (Abbildung B).
Der Markt und sein Anforderungsprofil an die Carbonbetonbauweise sind sehr heterogen. Der C³Verband ist im Jahr 2020 gezielt an wissenschaftliche Einrichtungen herangetreten und hat für Sie in Erfahrung bringen können, dass die Bearbeitung der unterschiedlichen Themenfelder (Abbildung C) intensiv bereichs- und branchenübergreifend nachgegangen werden. Angesichts der Komplexität ist es auch unumgänglich, dass die Institutionen aus der Wirtschaft und Wissenschaft bundesweit wie auch im internationalen Raum zusammenarbeiten. Die wissenschaftlichen Einrichtungen sind sich weitestgehend einig, dass sich der Erfolg der Carbonbetonbauweise in der Praxis mittel- bis langfristig einstellen wird. Damit sich die Bundesrepublik Deutschland weiterhin als Vorreiter auf diesem Gebiet etabliert und künftige Schwerpunkte bei den Forschungs- und Entwicklungsleistungen bewältigt, hat sich der C³Verband zur Bewältigung der vielschichtigen Herausforderungen von Beginn an inter- und intradisziplinär aufgestellt.
Abbildung C: Entwicklung des Forschungsumfeldes in Bezug auf die Forschungsintensität der letzten fünf Jahre in Abhängigkeit der Bundesländer (Befragung: deutschlandweit | Fachbereiche von wissenschaftlichen Einrichtungen mit Bezug zum Bauwesen | 47 Antworten bzw. 50 %-ige Rücklaufquote); Stand Mai 2020