Klimaneutrales Bauen mit Carbonbeton
Carbonbeton ist ein Verbundwerkstoff aus Beton und einer nichtmetallischen Bewehrung aus Kohlenstoff- bzw. Carbonfasern, aber auch Glas, Basalt oder Naturfasern. Die Bewehrung setzt sich üblicherweise aus einer kohlenstoffbasierten Faser, Schlichte und Tränkung zusammen. Entscheidend ist, dass die Ausführung der Bewehrung sowohl matten- bzw. gitterförmig als auch stabförmig ist. Dagegen stellen in den Beton zugemischte Kurzfasern kein Gegenstand der Carbonbetonbauweise dar.
Die hochtragende, nichtrostende Bewehrung aus Kohlenstofffasern lässt eine Lebensdauer erwarten, die weit über den heutigen Konstruktionen aus Stahlbeton liegt und stellt somit eine klimaneutrale Alternative im Bauwesen dar. Das Bauen mit Carbonbeton steht weiterhin für geringe Kosten bei Instandhaltungen über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerkes, das Einsparen von Rohstoffen um bis zu 80 %, die Reduktion der CO2-Emmission ebenfalls um bis zu 80 % sowie eine filigrane Gestaltung im Betonbau.
Laut der United Nations werden allein für den Bau von Gebäuden und Infrastrukturen sowie deren Betrieb weltweit 55 % der verbrauchten Ressourcen in Anspruch genommen, 34 % der verbrauchten Energie beansprucht und 37 % der energie- und prozessbedingten CO2-Emissionen freisetzt. Dabei wird weltweit am häufigsten Beton als Baustoff eingesetzt, wovon ein großer Teil für den Stahlbetonbau vorgesehen ist. Demzufolge trägt die Carbonbetonbauweise maßgeblich dazu bei, im Betonbau die Belastungen auf die Umwelt und den Menschen wesentlich zu reduzieren.
Zur Herstellung der Kohlenstofffasern wird jedoch bisher noch Erdöl genutzt – da es momentan preiswert und im Vergleich zu den benötigten Mengen hinreichend verfügbar ist. In Zukunft wird die Herstellung der Kohlenstofffasern beispielsweise auf Grundlage des nachwachsenden Rohstoffes Lignin (Holzabfallprodukt aus der Papierherstellung) oder durch das Extrahieren von CO2 aus der Luft erfolgen können.
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