Klimaneutrales Bauen mit Carbonbeton

Carbonbeton ist ein Verbundwerkstoff aus Beton und einer nichtmetallischen Bewehrung aus Kohlenstoff- bzw. Carbonfasern (Carbon). Die Bewehrung setzt sich wiederum aus einer kohlenstoffbasierten Faser, Schlichte und Tränkung zusammen. Entscheidend ist, dass die Ausführung der Bewehrung sowohl matten- bzw. gitterförmig als auch stabförmig ist, während in den Beton zugemischte Kurzfasern kein Gegenstand des Carbonbetons darstellt.

Die hochtragende, nichtrostende Bewehrung aus Carbon lässt eine Lebensdauer erwarten, die weit über den heutigen Konstruktionen aus Stahlbeton liegt und stellt somit eine klimaneutrale Alternative im Bauwesen dar. Die Carbonbetonbauweise steht weiterhin für geringe Kosten bei Instandhaltungen über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerkes, das Einsparen von Rohstoffen um bis zu 80 %, die Reduktion des CO2-Ausstoßes um bis zu 50 % sowie eine filigrane Gestaltung im Betonbau.

Die Carbonbetonbauweise trägt letztlich dazu bei, im Betonbau die Belastungen auf die Umwelt und den Menschen wesentlich zu reduzieren. Denn der weltweit meistverwendete Baustoff ist Beton, wovon ein großer Teil für den Stahlbetonbau vorgesehen ist. So werden im Betonbau durch klassische Konstruktionen jährlich auf der Erde 19,48 Mrd. t bzw. 8,00 Mrd. m³ Beton, 0,27 Mrd. t Stahl, 1,6 Mrd. t Zement, 10 Mrd. t Sande und Kiese sowie 1 Mrd. t Wasser eingesetzt.

Zur Herstellung von Carbon wird jedoch bisher noch Erdöl genutzt – da es momentan preiswert und im Vergleich zu den benötigten Mengen hinreichend verfügbar ist. In Zukunft wird die Herstellung des Carbons beispielsweise auf Grundlage des nachwachsenden Rohstoffes Lignin (Holzabfallprodukt aus der Papierherstellung) oder durch das Extrahieren von CO2 aus der Luft erfolgen können.

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