Der Unterschied zwischen Stahl- und Carbonbeton liegt im Wesentlichen darin, dass eine Bewehrung aus Carbon statt Stahl im Beton verarbeitet wird. Für den Verbund zwischen dem Beton und der Bewehrung aus Carbon ist eine Tränkung erforderlich, zumeist als Polymere auf Basis von Thermoplasten (wässrige acrylat- oder styrolbasierte Polymerdispersionen etc.) oder duroplastische Kunststoffe (Epoxid- oder Vinylesterharze etc.)
Stahlbeton entsteht, indem gerippte Stahlstäbe in einen Betonmantel eingezogen werden. Stahlbeton zeichnet sich durch eine hohe Stabilität aus, da er die Druckfestigkeit von Beton mit der Zugfestigkeit von Stahl kombiniert. Da Stahlbeton somit große Lasten tragen und eine hohe Biege- und Zugfestigkeit besitzt, wird er gegenwärtig im Bauwesen vorzugsweise eingesetzt. Die Stahlbetonbauweise hat jedoch einen entscheidenden Nachteil: Stahl korrodiert! Um eine Korrosion im Beton zu verhindern, muss ein Umfeld mit hoher Alkalität geschaffen werden und der Beton als Schutzmedium dienen. Demzufolge werden zumeist Betone mit einem hohen Gehalt an Zement eingesetzt. Zudem ist eine über den statischen Anforderungen hinausgehende Menge an Beton aufzubringen, die sogenannte Betondeckung. Die Folge: Als einer der weltweit größten CO2-Emittenten und Verbraucher an Ressourcen wird der Betonbau immer mehr als Klimakiller wahrgenommen.
Dagegen ist Carbonbeton deutlich widerstandsfähiger. Die im Bauwesen eingesetzten Kohlenstofffasern sind viermal leichter und bis zu sechsmal tragfähiger als Stahl, hat also die 24fache Leistungsfähigkeit. Carbonbeton ist weitaus beständiger als Stahlbeton, da die Bewehrung nicht korrodiert. Bauteile und -werke aus Carbonbeton können daher wesentlich schlanker ausfallen, was den Einsatz von Ressourcen verringert. Energieverbrauch und CO2-Ausstoß sinken auf etwa die Hälfte. Die flexible Formbarkeit der Kohlenstofffasern ermöglicht eine sehr filigrane Formgebung von Bauwerken, deren Lebensdauer zudem deutlich länger ist als bei der Bauweise mit Stahlbeton.