Carbonbeton ist wirtschaftlich.

Gegenwärtig liegen Kohlenstofffaser und Stahl in Hinblick auf deren Leistungsfähigkeit preislich auf Augenhöhe, wobei die Preise je Kilo das zunächst nicht erwarten lassen. Vereinfacht dargestellt: 1 Kilogramm Stahl kostet etwa 1 Euro, 1 Kilogramm Carbon dagegen etwa 16 Euro. Die Dichte des im Bauwesen zur Anwendung kommenden Carbons ist allerdings viermal geringer und die Festigkeit sechsmal höher. Folglich entspricht er zwar einem 16-fachen Preis, jedoch bei einer 24-fachen Leistungsfähigkeit.

Weitere kostenbezogene Vorteile sind bauwerksabhängig. Beim Neubau wird vor allem auf die deutlich längere Lebensdauer abgezielt. Der Aufwand für die Sanierung, Instandsetzung und Verstärkung wird durch die nichtrostende Bewehrung erheblich reduziert und auch ein Neubau wird erst deutlich später notwendig. Im Falle der Sanierung, Instandsetzung und Verstärkung können baufällige Objekte aus dem Hoch-, Tief- und Ingenieurbau erhalten und reaktiviert werden, wo andere Bauweisen – in Hinblick auf die Anforderungen an das zusätzliche Eigengewicht oder des Denkmalschutzes – an Ihre Leistungsgrenzen kommen.

Grundsätzlich liegen die Vorteile oft in der kürzeren Bau-, Sperr- und somit kürzeren Ausfallzeit sowie dem geringeren Einsatz an Ressourcen (Arbeitskräfte, Material, leichtere Hebezeuge und Werkzeuge etc.), aber auch an dem reduzierten Aufwand für Transport und Befestigung. Im Falle von Bahnsteigsystemen oder ähnlichem kommt noch hinzu, dass beim Einsatz einer Bewehrung aus Glas (elektrisch nichtleitend) auf die Erdung verzichtet werden kann. Weiterhin spricht für den Einsatz von Carbonbeton der Gewinn an Fläche, da bei identischen Außenmaßen eines Objektes mehr Innenbereich für den Verkauf, der Vermietung oder Eigennutzung hervorgeht. Geringere Bauhöhen ermöglichen unter Umständen für den Neubau die Realisierung einer zusätzlichen Etage, für die Sanierung, Instandsetzung und Verstärkung wiederum den Erhalt von begeh- und/oder befahrbaren Unterführungen.